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Spitzfuß

Es gibt sehr viele verschiedene Ursachen für den Spitzfuß. Zur Spitzfußfehlstellung können neurogene angeborene oder erworbene Erkrankungen führen. (Angeborene Spitzfüße sind noch ein anderes Thema, hier muss die Primärdiagnose in den Vordergrund gestellt werden.) Auch unfallbedingte Schädigungen von Nerven, Sehnen und Muskeln können einen Spitzfuß zur Folge haben. Außerdem wird unter dem Begriff Spitzfuß nicht immer das Gleiche verstanden.

Prinzipiell richtet sich die Therapie nach der Primärdiagnose und dem Ausmaß des Spitzfußes. Nach einem Schlaganfall kann man häufig den Fuß nicht mehr anheben, der Fuß fällt also beim Anheben in eine „Spitzfuß-Position“.

Der Spitzfuß kann viele Ursachen haben

Hierzu darf man sagen, dass der Peronaeus-Nerv, der dafür zuständig ist, schlecht platziert ist. Dieser Nerv fällt immer als Erster aus, und generiert sich langsam, sprich ist da immer der Letzte. Das gilt vom Schlaganfall über Bandscheibenprobleme, Wirbelsäulen- und Hüftoperationen bis hin zu Kniegelenksoperationen.

Wir hatten schon einen Patienten, der 2 Stunden auf einer Leiter das Knie eine Sprosse gelehnt stand. Der Peronaeus-Nerv war stark verärgert und fiel einige Monate aus und der Fuß herunter in die Spitzfußstellung.

Bleibt der Fuß länger in der Spitzfußposition, egal bei welcher Primärdiagnose, wird er kontrakt, das heißt der Fuß kann auch von jemand anderen nicht mehr richtig hochgedrückt werden. Die Achillessehne ist dann verkürzt, es liegt somit ein strukturelles Problem vor. Hier sprechen wir vom Spitzfuß. Dies kann auch bei längerer Bettruhe passieren. Bei Kindern oder Patienten mit Wachstum kommt noch erschwerend hinzu, dass Sehnen kein eigenes Wachstumspotenzial haben. Sie müssen, wenn die Knochen länger werden, gedehnt werden. Wenn dies auf Grund der Primärdiagnose nicht passiert, ist eine Verkürzung die Konsequenz. Beim normalen Gehen wird die Achillessehne ständig gedehnt. Viele kennen das Problem, dass nach Aufstehen am Morgen es die ersten Schritte an der Ferse „zieht“. Da man nachts immer in Spitzfußposition liegt, muss die zurückgezogene Sehne / Muskel erst wieder auf gedehnt werden.

Hohe Unterschenkel-Orthesen aus leichtem Material

Sie dienen der einfachen Versorgung eines Spitzfußes, wenn die Patienten gerade anfangen zu laufen und noch Stabilität durch die hohe Führung der Orthese im Stand brauchen.

Orthesen aus dem 3D-Druck

Hier wurden am hinteren Schaft horizontale Rillen eingearbeitet. Bei einer Bewegung nach hinten stoßen die Rillen aufeinander und verhindern die Spitzfüßigkeit – bei Bewegung nach vorne öffnen sich die Rillen und erlauben die Bewegung.

Innenschuh und Nachtschiene

Sie müssen etwa für ein halbes Jahr lang nach der OP zur Achillessehnenverlängerung getragen werden. Der Innenschuh ist in Kunststoff-Ledertechnik gefertigt, die Unterschenkelnachtschiene in Kunststofftechnik mit Frottee-Polsterung.

Fragen und Antworten zur Spitzfuß-Versorgung

Ein Spitzfuß kann viele verschiedene Ursache haben. Wann wird der Spitzfuß mit einer Orthese versorgt?

Liegen beim Erwachsenen beispielsweise neurologische Schäden nach einem Schlaganfall oder einem Bandscheibenvorfall vor, wird zur Therapie eine Feder-Orthese eingesetzt. Sie hilft beim Anheben der Fußspitze und ermöglicht das Abrollen des Fußes. Sie vermeidet das Hängenbleiben des Fußes am Boden oder Teppichkanten und führt zu einem besseren Gangbild. Hier gibt es verschiedene Ausführungen, vom günstigen Kunststoff bis hin zu hochwirksamen Carbon-Federn.

Die infantile Cerebralparese (ICP) führt bei Kindern häufig durch eine Fußheberschwäche zum Spitzfuß, der ebenfalls mit einer Orthese versorgt wird. Im Gegensatz zu den Erwachsenen ist hier aber immer eine individuell hergestellte Fußfassung / Versorgung mit einer Carbon-Feder nötig.
Ein strukturelles Problem, also eine echte Achillessehnenverkürzung, lässt sich mit Orthesen mehr oder weniger gar nicht beheben. Man kann eventuell den Absatz erhöhen und somit die Belastung auf den Fuß verringern und dort Deformitäten vermeiden. Grundsätzlich ist hier eine operative Therapie nötig. Die Botox-Therapie ist keine langfristige Lösung.

Nach Operationen, die strukturelle Fehlbildungen behandeln, kommen Orthesen zum Einsatz. Sie dienen je nach Eingriff dazu, das Gangbild aktiv zu korrigieren und / oder den Therapieerfolg zu sichern.

Nach operativen Achillessehnenverlängerungen helfen spezielle Nachtschienen, einer Rückbildung zum Spitzfuß entgegenzuwirken.
Therapie und orthetische Versorgung des Spitzfußes richten sich nach der Ursache. Nicht alle Ursachen des Spitzfußes, die wir mit einer Orthese versorgen, können hier im Einzelnen aufgeführt werden. Im Zweifel weiß das Ihr behandelnder Arzt und unser Fachpersonal im Sanitätshaus.

Gibt es unterschiedliche Versorgungen zur Spitzfuß-Therapie?

Ja. Wir fertigen in unserer Werkstatt verschiedene Orthesen zur Behandlung des Spitzfußes aus modernen, leichten Materialien. Auch Orthesen aus dem 3D-Druck fertigen wir an. Sie erlauben spezielle Anpassungen für die Bewegung. Für die Spitzfuß-Versorgung nach operativer Achillessehnenverlängerung fertigen wir einen Innenschuh und eine Nachtschiene aus unterschiedlichen Materialien.

Wird die Spitzfuß-Versorgung individuell auf Patienten angepasst?

Ja. Auch wenn für viele (erwachsene) Patienten konfektionierte Orthesen verwendet werden können, muss geschaut und gegebenenfalls getestet werden, wie viel Unterstützung der Patient benötigt. Denn häufig reicht nicht nur eine Orthese, die den Fuß in der Schwungphase anhebt und vermeidet, dass der Fuß am Boden hängenbleibt. Auch in der Standphase fehlt ja die Muskulatur und die Orthese muss für ausreichende Stabilität sorgen. Hier ist dann schon eine Carbonfeder Orthese nötig, konfektioniert meist ausreichend.

Ansonsten richtet sich die Art der Spitzfuß-Versorgung nach der Ursache der Fehlstellung und entsprechend werden die Orthesen individuell angepasst, damit sie gut sitzen.

Wie oft am Tag müssen die Orthesen zur Behandlung des Spitzfußes getragen werden? Können die Orthesen zur Körperpflege abgelegt werden?

Das hängt unter anderem von der Ursache des Spitzfußes und der daraus abgeleiteten Therapie ab. In jedem Fall tragen Orthesen zur Normalstellung des Fußes bei und verbessern das Gangbild. Das bedeutet in vielen Fällen, dass die Spitzfuß-Orthese durchgängig tagsüber getragen wird. Es sind Gehschienen. Spezielle Nachtschienen, die nach einer Operation zur Achillessehnenverlängerung eingesetzt werden, müssen nachts getragen werden. Zur Körperpflege können Patienten die Spitzfuß-Orthese ablegen.

Wie pflegen Patienten die Spitzfuß-Orthese?

Das hängt vom Material ab. Manche Materialien unserer Spitzfuß-Orthesen können mit einem feuchten Tuch abgewaschen werden. Wir geben unseren Patienten eine passende Pflegeanleitung bei Bedarf mit auf den Weg.

Wie lange dauert insgesamt die Therapie eines Spitzfußes?

Das hängt von der Ursache des Spitzfußes ab und von der Schwere der Begleiterscheinungen.

Wie sind die Therapieerfolge einer Spitzfuß-Versorgung? Von welchen Faktoren ist der Erfolg abhängig?

Die Spitzfuß-Therapie erzielt sehr häufig große Fortschritte in der Fußstellung und im Gangbild. Das führt zu mehr Beweglichkeit der Gelenke, weniger Schmerzen durch muskuloskelettale Folgeschäden und deutlich verbesserte motorische Fähigkeiten. Ob eine vollständige Heilung möglich ist, hängt von der zugrunde liegenden Ursache ab. Bei Kindern mit Cerebralparese und anderen strukturellen Ursachen ist meist keine vollständige Heilung möglich. Die Lebensqualität wird jedoch durch die Versorgung deutlich erhöht. Der Erfolg hängt letztlich auch davon ab, dass die Patienten die Orthesen konsequent tragen.

Wer zahlt die Kosten einer Spitzfuß-Versorgung? Kommen finanzielle Belastungen auf die Kundinnen und Kunden des Sanitätshauses zu?

Sämtliche Kosten für die Versorgung eines Spitzfußes müssen die Krankenkassen übernehmen.

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