Spitzfuß
Prinzipiell richtet sich die Therapie nach der Primärdiagnose und dem Ausmaß des Spitzfußes. Nach einem Schlaganfall kann man häufig den Fuß nicht mehr anheben, der Fuß fällt also beim Anheben in eine „Spitzfuß-Position“.
Der Spitzfuß kann viele Ursachen haben
Hierzu darf man sagen, dass der Peronaeus-Nerv, der dafür zuständig ist, schlecht platziert ist. Dieser Nerv fällt immer als Erster aus, und generiert sich langsam, sprich ist da immer der Letzte. Das gilt vom Schlaganfall über Bandscheibenprobleme, Wirbelsäulen- und Hüftoperationen bis hin zu Kniegelenksoperationen.
Bleibt der Fuß länger in der Spitzfußposition, egal bei welcher Primärdiagnose, wird er kontrakt, das heißt der Fuß kann auch von jemand anderen nicht mehr richtig hochgedrückt werden. Die Achillessehne ist dann verkürzt, es liegt somit ein strukturelles Problem vor. Hier sprechen wir vom Spitzfuß. Dies kann auch bei längerer Bettruhe passieren. Bei Kindern oder Patienten mit Wachstum kommt noch erschwerend hinzu, dass Sehnen kein eigenes Wachstumspotenzial haben. Sie müssen, wenn die Knochen länger werden, gedehnt werden. Wenn dies auf Grund der Primärdiagnose nicht passiert, ist eine Verkürzung die Konsequenz. Beim normalen Gehen wird die Achillessehne ständig gedehnt. Viele kennen das Problem, dass nach Aufstehen am Morgen es die ersten Schritte an der Ferse „zieht“. Da man nachts immer in Spitzfußposition liegt, muss die zurückgezogene Sehne / Muskel erst wieder auf gedehnt werden.
Fragen und Antworten zur Spitzfuß-Versorgung
Ein Spitzfuß kann viele verschiedene Ursache haben. Wann wird der Spitzfuß mit einer Orthese versorgt?
Die infantile Cerebralparese (ICP) führt bei Kindern häufig durch eine Fußheberschwäche zum Spitzfuß, der ebenfalls mit einer Orthese versorgt wird. Im Gegensatz zu den Erwachsenen ist hier aber immer eine individuell hergestellte Fußfassung / Versorgung mit einer Carbon-Feder nötig.
Ein strukturelles Problem, also eine echte Achillessehnenverkürzung, lässt sich mit Orthesen mehr oder weniger gar nicht beheben. Man kann eventuell den Absatz erhöhen und somit die Belastung auf den Fuß verringern und dort Deformitäten vermeiden. Grundsätzlich ist hier eine operative Therapie nötig. Die Botox-Therapie ist keine langfristige Lösung.
Nach Operationen, die strukturelle Fehlbildungen behandeln, kommen Orthesen zum Einsatz. Sie dienen je nach Eingriff dazu, das Gangbild aktiv zu korrigieren und / oder den Therapieerfolg zu sichern.
Nach operativen Achillessehnenverlängerungen helfen spezielle Nachtschienen, einer Rückbildung zum Spitzfuß entgegenzuwirken.
Therapie und orthetische Versorgung des Spitzfußes richten sich nach der Ursache. Nicht alle Ursachen des Spitzfußes, die wir mit einer Orthese versorgen, können hier im Einzelnen aufgeführt werden. Im Zweifel weiß das Ihr behandelnder Arzt und unser Fachpersonal im Sanitätshaus.
Gibt es unterschiedliche Versorgungen zur Spitzfuß-Therapie?
Wird die Spitzfuß-Versorgung individuell auf Patienten angepasst?
Ansonsten richtet sich die Art der Spitzfuß-Versorgung nach der Ursache der Fehlstellung und entsprechend werden die Orthesen individuell angepasst, damit sie gut sitzen.